Montag, 15. September 2014

Ein Gedicht von Majlinda Saliaj

Majlinda SALIAJ Geboren 1969 in Kukës. Absolvierung der Volks-u. Hauptschule sowie des Gymnasiums am Geburtsort. Studium des Fachs Geschichte-Geographie an der Universität Shkodra. Danach von 1991 bis 1993 Lehrtätigkeit an der Mittelschule in Kukës, von 1993 bis 2003 an der Hauptschule Surrel in Tirana. 2003 Emigration nach Österreich, wo sie als Sozialarbeiterin bei der Caritas tätig ist und an der Netzwerk-Akademie das Fach Sozialpädagogik studiert. Sie hat zwei Kinder und ist Vizevorsitzende des Vereins „Bewegung der albanischen Frau“ in Linz.
 
 

AUS SEHNSUCHT NACH DIR
 
Schmerz vom Schmerz spür‘ ich,
Sehnsucht von Sehnsucht,
Verzweiflung von Verzweiflung,
Enttäuschung vom Betrug,
Wehmut für dich.
 
Die Wolken berühr‘ ich mit Händen,
die Hitze der Sonne wende ich in Eis.
Das Eis vermag ich in Dampf zu wandeln
aus Sehnsucht nach dir.
 
Der Fluss gleicht mir einem Rinnsal,
der Berg einem Haufen Erde.
Die Lava des Vulkans möchte ich aufheben
aus Sehnsucht nach dir.
 
Die Welt erscheint mir so klein,
der Himmel wie eine Hausdecke.
Der Mond wie eine am Baum hängende Banane
aus Sehnsucht nach dir.
 
Sehnsucht, Schmerz, Verzweiflung, Liebe
fühl‘ ich für dich, mein Heimatland,
alt wie das Altertum,
schön wie die Schönheit,
großartig wie die Großartigkeit.
 
Mein Heimatland

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Von Anthologie ILLYRICUM

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