Samstag, 13. September 2014

Ein Gedicht von Izri Rexha

Izri Rexha Geboren am 14. Mai 1964 in Barileva bei Prishtina, wo er auch die Volksschule absolvierte. Von 1979 bis 1981 Besuch der Mittelschule „29 Nëntor“ in Prishtina. Danach Wechsel in das Gymnasium „Eqrem Çabej“ in Prishtina mit Spezialisierung auf technischer Redakteur im Journalismus. Im September 1983 Beginn des Pädagogik-Studiums an der Philosophischen Fakultät der Universität Prishtina. 1989 Diplom im Fach Geschichte der Pädagogie beim bekannten Professor Hajrullah Koliqi. Im Jahr 2014 veröffentlichte er einen Gedichtband mit dem Titel "Am Strand von Grau".
Seit 1998 lebt und arbeitet er in Österreich.
 
 
SCHWARZE AUGEN
 
Noch heute trauere ich ihren
schwarzen Augen nach,
die ich zusammen mit ihrer Liebe verloren.
Mit ihren Absätzen ging sie auf der Straße
wie im Traum und verließ mich dennoch langsam.

Wie in einer Wiener Symphonie blieb mir in Erinnerung
ihre süße Stimme voll Gefühl, voll Melodie.
Auch wenn sie laut wurde, erklang sie wie ein Vers,
der sich leichten Tones näherte.

Noch heute trauere ich ihren schwarzen Augen nach,
ihren Haaren, die in der Luft tanzten,
den blitzartigen Bewegungen ihres gewundenen Körpers,
der ununterbrochen von Weitem lockte.

 Ungelöst blieb der Eifersucht Rätsel.
Vielleicht war es nicht der Grund, nicht die Wahrheit,
dass in Selbstzerstörung ihre Seelentiefe sie verlor,
gepackt von rätselhaftem Wirbel.

 Und so brach ein Hass aus, wie ein Blitz,
ohne an eine Trennung von diesen schwarzen Augen zu denken.
Ich wollte sie nicht sehen, wollte sie nicht fühlen,
damit die Liebe wieder ihren Platz fände, ihren Sinn.

 Noch heute trauere ich ihren schwarzen Augen nach,
so fern von mir, der unfähig, sie wiederzusehen.
Vielleicht sind sie inzwischen verwelkt, ohne diesen Glanz,
doch ich bin sehnsuchtserfüllt, sie wiederzusehen
 
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Von Anthologie ILLYRICUM

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