Sonntag, 5. Oktober 2014

Gazmend Freitag - Biographie

Kindheit

Gazmend Freitag wurde am 25. Mai 1968 in Pataqan i Poshtëm geboren. Damals arbeitete sein Vater Asllan als Emigrant in Lyon in Frankreich. Seine Mutter Qamile war zwar des Lesens und Schreibens nicht mächtig, aber dafür eine großzügige, liebenswerte und herzensgute Frau. Sie gebar fünf Buben, von denen Gazmend der dritte ist. Die Mutter liebte ihre Kinder über alles, kümmerte sich um deren Ernährung, Kleidung und Gesundheit. Ihr Herzenswunsch war eine reguläre Schulbildung der Kinder, weshalb sie dafür sorgte, dass sie gut lernten.

Schon als Kind stach Gazmend mit seinem Talent fürs Zeichnen hervor. Als Schüler widmete er sich auch der Literatur. Da seine Familie keine Ahnung von Kunst und Literatur hatte, fehlte ihm ihrerseits die Unterstützung für die Förderung seiner Talente. Seine Zeichnungen, welche die Wände der Volksschule schmückten, zogen keine besondere Aufmerksamkeit auf sich. Die erste Anerkennung bekam Gazmend von “Rilindja për Fëmijë”, dem jeden Dienstag für Kinder veröffentlichten Anhang der kosovarischen Tageszeitung “Rilindja”, als eines seiner Gedichte den dritten Platz im Kosovo erreichte.


Schulbildung

Seine ersten Schülerzeichnungen werden im Archiv der Volksschule des Heimatdorfs aufbewahrt. Die Hauptschule absolvierte Gazmend in Fortesa. Die ersten beiden Gymnasiumsjahre verbrachte er in Rahovec, die beiden letzten in Prizren, wo er auch lebte. Danach begann er 1987 ein Jusstudium in Prishtina. Im gleichen Jahr wurde er zum Militärdienst einberufen. 1988 setzte er sein Studium fort. Das war die bitterste Zeit für Gazmend, weil nach den ersten beiden Semestern die Universität für Albaner von den serbischen Machthabern geschlossen wurde. In der Folge nahm er an den Studentenprotesten des Jahres 1989 teil. Einige von ihnen mussten das mit ihrem Leben bezahlen, andere wurden verhaftet oder verfolgt. Darunter auch Gazmend, der mit verlorenen Hoffnungen in sein Heimatdorf zurückkehrte.


Ungewollte Emigration

In dieser hoffnungslosen Situation sah sich Gazmend 1990 gezwungen, nach Deutschland zu emigrieren. Dort entschied er sich gegen den Willen seiner Eltern, die wünschten, dass er wegen seines starken und weitsichtigen Charakters Jurist werde, für ein Künstlerleben. Von 1990 bis 2003 besuchte er an verschiedenen Akademien Kurse für Porträtstudien mit Ölfarben. 2013 begann er das Kunststudium an der Universität Linz, und zwar im Fach Aktzeichnen bei der bekannten Professorin Anneliese Oberdanner.


Grafiken und andere Werke (2000-2010)

Da die Ernsthaftigkeit des Malerdaseins Zeit und Können verlangt, sah sich Gazmend dazu veranlasst, Privatstudien bei einigen erfahrenen Meistern zu tätigen. Seine Arbeiten beinhalten zahlreiche Motive: autobiografische Elemente, Landschaften des Geburtsortes, Porträts von unterschiedlichen Leuten, Erinnerungen aus der Kindheit, Aktstudien, Stillleben usw.. Er verwendet hauptsächlich folgende Techniken: Zeichnungen mit Bleistift, Kreide und Tusche sowie Ölfarben auf Kanevas usw.. Alle diese Kunstwerke zeugen von der seelischen Feinfühligkeit des ambitionierten Künstlers.

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